Die Geschichte des Tischtennissports im TV Biebernheim
Nach dem Erlöschen der Turnerei war man beim TVB auf der Suche nach anderen Möglichkeiten der sportlichen Freizeitgestaltung, die, und das war wichtig, in den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten des Gasthauses "Zum Rebstock" (Heinen) ausgeübt werden konnten. Da bot sich nicht zuletzt der Tischtennissport an.
Die ersten Aktivitäten entwickelten sich ab 1956. Sehr schnell sah man sich in die Lage versetzt, eine Tischtennis-Abteilung beim TTVR anzumelden und aus dem Kreis der aktiven Spieler Mannschaften zu bilden, die am Wettkampfsport teilnahmen.
Auch im Tischtennissport sind mit den Jahren die Ansprüche an die Spielbedingungen gestiegen. Und so war es kein Wunder, dass der Saal im Gasthaus Heinen als Spiellokal nicht mehr diesen Ansprüchen genügte. Doch die Zeit hat manchmal ihre Hilfen. Zwischenzeitlich war in der Stadt St. Goar eine Turnhalle entstanden, die für diesen Sport ideale Voraussetzungen brachte.
Ab der Saison 1975/76 ging man mit der Tischtennisabteilung des FC "Rheinfels" St. Goar eine Spielgemeinschaft ein. Die Vereinbarung wurde getroffen vom 1. Vorsitzenden Kurt Mebus und dem 2. Vorsitzenden Helmut Pabst für den TV Biebernheim und vom 1. Vorsitzenden Otto Leonhard und dem TT-Abtlg.-Ltr. Karlheinz Eberhard für den FCR St. Goar.
Ab dieser Saison spielte die SG nur noch in der Turnhalle St. Goar.
Die Spielgemeinschaft wurde zur Saison 1978/79 gekündigt, weil eine starke Mitgliederfluktuation vom FCR St. Goar zum TV Biebernheim die Spielgemeinschaft überflüssig machte. Als Folge löste sich die Tischtennisabteilung des FCR St. Goar auf und innerhalb der Stadt St. Goar wurde nur noch unter dem TV Biebernheim Tischtennis gespielt.
Das mag auch der Grund sein für das sich über die gesamte Verbandsgemeinde erstreckende Mitgliederpotenzial eines an sich kleinen Vereins.
Der TV Biebernheim hat in seiner Tischtennisgeschichte viele Erfolge verbuchen können.
Die ranghöchste Herrenmannschaft spielte über mehrere Jahre in der 2. Rheinlandliga.
Auch die Damen mischten von Anfang an mit und konnten sich bis in die Verbandsliga des TTVR spielen.
Als Einzelsportler hatten sich bei den Herren Spieler wie Arnold Weber, Wilhelm Bothe und Dieter Heinen einen Namen auf Kreis- und Bezirksebene gemacht. Später kamen aus dem Nachwuchsbereich des TVB Spieler wie Reinhard Lips und Gerhard Winten zu Meisterehren.
Noch größer ist das Feld der Spielerinnen, die den Namen des TVB über die örtlichen Grenzen bekannt machten. Aus diesem großen Kreis sind Kerstin Eberhard, die über mehrere Jahre zu den besten Spielerinnen des Verbandsgebietes im Nachwuchsbereich gehörte, deren Schwester Andrea Eberhard (heute Mallmann), Waltraud Kramer (heute Müller), Simone Opfer, Elke Stein, Heike Pabst und Anja Jacobs zu nennen, die als Kreis- und Bezirksmeisterinnen in die Geschichte des regionalen Tischtennissports eingingen.
Zweifellos, das geht aus der Fülle der vorgenannten Namen hervor, lag innerhalb des TVB in der jüngsten Vergangenheit ein Leistungsschwerpunkt auf dem "schwachen Geschlecht". Denn die Damen, Mädchen und Schülerinnen waren es, die die spektakulärsten Erfolge und die ranghöchsten Spielklassen erreicht haben.
Es darf nicht verschwiegen werden, dass man zur Zeit den großen Erfolgen nachtrauern muss. Im gesamten Leistungsspektrum durchschreitet man zur Zeit eine Talsohle.
Die Herren spielen zur Zeit in der 2. Kreisklasse, und damit um drei Klassen tiefer als noch vor einer Dekade. Und eine Damen-Mannschaft sucht man zur Zeit im TVB vergeblich. Aber auch der Nachwuchs kommt sowohl in der Quantität wie in der Qualität nicht so recht von der Stelle. Die gesellschaftlichen Probleme des Sportes gehen auch nicht an den Tischtennisspielern vorbei. Die Interessen der Kinder und Jugendlichen haben sich auf andere Dinge, und weniger auf den Sport verlagert.
Allen gesellschaftlichen Schwierigkeiten zum Trotz muss versucht werden, wieder einen Aufschwung herbeizuführen. Aber dies bedarf eines Kraftaktes all derer, die am Sport im allgemeinen und am Tischtennissport im besonderen ein großes Interesse haben.
Oder soll es etwa so sein, als ob mit den ersten 100 Jahren des TVB auch die ganz großen Erfolge gegangen sind?